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  • AutorenbildIngo Hamm

Interview SPIEGEL ONLINE zu "Restaurantbesuchen"



Meine Thesen zur sozialen Funktion der Gastronomie, im Interview mit Theresa Stoll von SPIEGEL ONLINE zum Thema "Teure Restaurantbesuche – »Irgendwann sind die Möglichkeiten für Preiserhöhungen ausgereizt«"


"Ob im Café oder Restaurant: Auswärts essen ist drastisch teurer geworden. Ab Januar soll nun auch noch der Mehrwertsteuersatz steigen. Wirtschaftspsychologe Ingo Hamm sagt, wie lange die Gäste das noch mitmachen.


Einige Thesen von mir aus dem Interview:

  • "Wir Menschen brauchen die Gastronomie aus sozialen Gründen. Sie ist ein Ort, wo man sich unterhält, unterhalten wird, wo man echte soziale Netzwerke knüpft. Es geht da nicht nur um den Nutzwert des Essens und Trinkens, sondern die Gastronomie ist immer noch der Ankerpunkt des Ausgehens, ein Ort zum Verweilen. Man sitzt zusammen, man sieht, man wird gesehen. Deswegen ist die Gastronomie vermutlich einer der letzten Bereiche, wo die Menschen hierzulande sagen: Das spare ich mir jetzt. Die Gastronomie ist sozial lebensnotwendig.

  • Trotz der Preissteigerungen schränken die Menschen sich eher in der Quantität der Gastronomiebesuche ein. Sie gehen etwas seltener in Restaurants, werden aber nicht grundsätzlich darauf verzichten. Die Leute scheinen eher auf das Kino zu verzichten, um stattdessen Netflix zu gucken. Aber sie sagen nicht: Ich gehe gar nicht mehr auswärts essen, um Geld zu sparen. Vermutlich wird es selbst den Gastronomen, die die Preise stark erhöhen, schwerfallen, alle Leute zu vergraulen – zumindest, solange sie nicht allzu sehr übertreiben.

  • Kaum jemand wird sagen, ich gehe generell nicht mehr aus, sondern man wird wahrscheinlich weniger loyal sein und dann eher die Orte wechseln. Einzelne Gastronomen, die vielleicht dachten, sie arbeiten mit einer Marke, die sich etabliert hat, werden es schwer haben, was Loyalität angeht.

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